Bauwissen von A-Z

Es geht um Abbindbeschleuniger oder Zwischendämmung - aber ihr versteht nur Bahnhof? Ändern wir das. In unserem Baulexikon erklären wir euch die wichtigsten Begriffe rund um die Themen Bauen und Heimwerken - ganz ohne Fachchinesisch.

A

Abbindbeschleuniger

Erstarrungsbeschleuniger sind Betonzusatzmittel, welche die Erstarrungszeit des Betons reduzieren. Sie werden bei Bauteilen verwandt, die sich dadurch kennzeichnen, dass sie schnell abbinden müssen. Des Weiteren finden Abbindbeschleuniger Verwendung beim Betonieren über Kopf liegender Bauteile mit Spritzbeton (beispielsweise im Tunnelbau usw.), damit der Beton nach dem Auftragen haftet.

Abbinden

Übliche Bezeichnung für die stufenweise Abtrocknung von Estrich, Putz, Spachtel, Mörtel etc. bis zum endgültigen Abschluss des Klebevorgangs. In bezug auf das verwandte Material sind die unterschiedlichen Abbindezeiten unserer Produkte zu beachten, bevor eine Weiterverarbeitung erfolgen kann. Dieser Vorgang kann beispielsweise bei Fließestrich bis zu drei Wochen dauern. Bei Beton spricht man nicht von Abbinden, sondern von Erstarren.

Abbindeverzögerer

Erstarrungsverzögerer sind Betonzusatzmittel, welche die Erstarrungszeit des Betons mitunter deutlich erhöht. Dies führt zu einem verlängerten, Verarbeitungszeitraum. Zu diesem Zweck werden Erstarrungsverzögerer, bestehend aus meist mehreren anorganischen und organischen Substanzen (z. B. Phosphaten, Ligninsulfaten, Zuckerderivaten oder Oxicarbonsäuren) eingesetzt.

Abdichtband

Ein sich nach Einbringen in eine Fuge ausdehnendes, abdichtendes Schaumstoffdichtungsband (vorkomprimiert, imprägniert) auf Polyurethanbasis. Einsatzbereiche: Dehnfugen, Abdichtungen bzw. Fertigbauteile, Asbestzementteile, Fenster- und Türanschlüsse, Trennwände etc.

Abdichtung

Gemäß DIN 18195 dient die Abdichtung dem Schutz eines Gebäudes vor Wasser oder Feuchtigkeit. Gefährdete Bauteile (z. B. Kelleraußenwände) werden von der Abdichtung umschlossen und so gegen versickerndes Niederschlagswasser, Bodenfeuchtigkeit und aufsteigendes Grundwasser mittels bituminöser Anstriche, Bitumenbahnen oder Spachtelmasse abgedichtet. Gegen Regen und Schneewasser werden bituminöser Dachbahnen (z. B. Schweißbahnen) oder Polyethylen (PE-Folien) auf Flachdächern angebracht. Die durch die UV-Strahlung gefährdeten Folien werden selbst von Dachbegrünungen oder Bekiesung vor Umwelteinflüssen geschützt. Zwischen Dachabdichtung und Bauwerksabdichtung ist aufgrund der differenzierten Anforderungen zu unterscheiden.

Abdichtungsbahn

Für die Abdichtung von Bauteilen bzw. Bauwerken unterhalb der Geländeoberkante sind Abdichtungsbahnen notwendig. Sie bestehen gemäß DIN 18190 aus einem beidseitig mit Bitumen beschichtetem Trägerrohling aus Rohfilz, Glasvlies, Jute, Kupfer- oder Aluminiumband bzw. PETP-Folie, die mit Feinsand bestreut ist.

Abplatzen

Oberflächennahe Betonschichten können durch eine rostende Bewehrung, gefrierendes Wasser oder quellfähige Zuschläge abplatzen. Bei äußerlicher Schlag- oder Stoßeinwirkung gilt Ähnliches. Abplatzungen treten auch bei Innen- und vor allem bei Außenputzen auf. Der häufigste Grund für auftretende Abplatzungen liegt in mangelnder Verarbeitung (falsche Zusammensetzung der Komponenten, starke Durchfeuchtung etc.).

Absanden

Verfahren zum Entrosten oder Reinigen von Baustoffoberflächen mit Hilfe eines scharfkörnigen Strahlmittels, das mit großem Druck auf die zu behandelnde Fläche gesprüht wird. Verwendung findet dieses Verfahren auch zur nachträglichen Oberflächenbehandlung von beispielsweise Beton. Hierbei wird die oberste Zementsteinschicht entfernt und der darunter liegende Zuschlag sichtbar. Besondere Effekte lassen sich hierbei durch das Verwenden von farbigen Zuschlagstoffen und farbigem Zementstein erzielen. Des Weiteren ist es möglich, mit diesem Verfahren Muster, Motive und Dekore in Glas, Metall und Naturstein einzuarbeiten.

Absperren

Die Belastungen aus Tabakrauch lagern sich in den Decken, Böden und Wänden eines Raumes ein. Bei späteren Renovierungen treten diese Ablagerungen als Schlieren und Flecken in der Beschichtung hervor. Selbst mehrfaches Überstreichen erzielt nicht die gewünschte Abhilfe. Diese lässt sich nur mit Absperrmitteln erzielen.

Algenbewuchs

Natürlicher Bestandteil unserer Umwelt sind Algen. Man findet sie oft an Verkehrsschildern und Gebäudefassaden. Da sie die Optik eines Hauses beeinträchtigen, sind sie unerwünscht. Algenbewuchs entsteht durch Feuchtigkeit auf der Bauteiloberfläche und dicht anstehenden Bewuchs von Pflanzen. Algen beschädigen die betroffenen Bauteile nicht, verändern aber die Optik und Qualität einer Fassade.

Algizide

Algizide sind chemische Wirkstoffe zur längerfristigen Bekämpfung/Verhinderung von Algen, Flechten und Moosen. Gestiegene Anforderung haben dazu geführt, dass trotz einer möglichst geringen Giftigkeit eine möglichst hohe Wirksamkeit erzielt wird.

Alkali-Kalkglas

Natron-Kalk-Glas setzt sich aus Natriumoxid, Kalziumoxid und Siliziumdioxid, Kali-Kalk-Glas aus Kaliumoxid, Kalziumoxid und Siliziumdioxid zusammen. Das natriumhaltige Glas stellt im Prinzip das normale Gebrauchsglas dar. Hierzu zählen z. B. Fensterglas, Flaschen- und Spiegelglas. Kaliumhaltige Gläser sind im Gegensatz zu den Natron-Kalk-Gläsern schwerer schmelzbar. Kali-Kalk-Gläser verwendet man für besondere Zwecke wie z. B. Kronglas (optische Gläser). Darüber hinaus gibt es Gläser, die sowohl natrium- als auch kaliumhaltig sind. Zur technischen Herstellung dieser Gläser verwendet man Quarzsand, Natriumkarbonat (Soda) und/oder Kaliumkarbonat (Pottasche). Als Kalkkomponente (Kalziumkarbonat) werden Kreide oder Marmor bzw. bei weniger feinen Gläsern Kalkspat oder Kalkstein eingesetzt. Beim Erhitzen bilden die Karbonate letztendlich das entsprechende Oxid und geben dabei Kohlendioxid ab. Zu einem geringen Anteil enthalten diese Gläser außerdem Aluminiumtrioxid und Magnesiumoxid.

Alkalireaktion

Zuschläge wie beispielsweise Opalstein oder Flint können in feuchter Umgebung mit denen im Beton vorhandenen Alkalien reagieren. In ungünstigen Fällen kann dies zu einer Volumenvermehrung im Beton und zu Schäden wie etwa Ausscheidungen, Abplatzungen oder Rissen führen. Gegebenenfalls muss der Alkaligehalt des Betons durch Zement mit niedrigem Alkaligehalt vermindert werden.

Allgemein anerkannter Stand der Technik

Es besteht keine allgemein gültige bzw. gesetzliche Definition der Begriffe „allgemein anerkannter Stand der Technik“ bzw. „anerkannte Regeln der Technik“. Im privaten Baurecht haben diese Begriffe jedoch weitreichende Bedeutung erlangt. In Klauselsammlungen als auch im Gesetzestext bezieht man sich auf anerkannte Regeln der Technik. Dies sind eigendynamische Regelungen, die ständiger Weiterentwicklung unterliegen. Sie müssen nicht zwingend schriftlich festgehalten sein. Mit dem Begriff werden alle Anleitungen für handwerkliche und industrielle Verfahrensweisen zu Herstellung oder Verwendung von technischen Anlagen, Geräten, Maschinen, Bauwerken usw. erfasst. Diese Regeln gelten in der Wissenschaft als theoretisch richtig und sind im Kreis der nach neuestem Erkenntnisstand vorgebildeten Techniker durchweg bekannt. Große Teile dieser Regelungen sind in DIN-Normen niedergelegt.

Allgemein bauaufsichtliche Zulassung

Das Deutsche Institut für Bautechnik (Berlin), erteilt die „Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung“ für neu eingeführte Produkte, sobald der Hersteller die Verwendbarkeit von Produkt und Bauverfahren nachgewiesen hat. Diese Zulassung leistet jedoch keine Gewähr dafür, dass die neu eingeführten Produkte nicht mit noch unbekannten Mängeln behaftet sind.

Aluminiumkaschierung

Als Aluminiumkaschierung bezeichnet man die Aluminiumschicht, mit welcher Dämmstoffe (Platten oder Rollen) beschichtet sind. Diese Beschichtung verleiht den Materialien dampfdiffusionsdichte Eigenschaften und fungiert somit als Dampfsperre, wobei die beschichtete Seite in Richtung des zu dämmenden Raumes zu verarbeiten ist. Nach DIN beträgt die nicht zu unterschreitende Dicke dieser Schicht mindestens 0,05 mm. Entstehende Überlappungen sind zusätzlich abzudichten bzw. abzukleben.

Amortisationszeit

Investitionsgüter wie beispielsweise ein WDV-System haben eine bestimmte Lebensdauer, bis eine Neuanschaffung erfolgen muss. Die Amortisationszeit beschreibt den Prozess in dem anfängliche Aufwendungen für ein Objekt durch dadurch entstehende Einsparungen gedeckt werden.

Anhydrit

Ein dem Gipsstein ähnliches, natürlich vorkommendes Sedimentgestein (abgelagert) in weißgrauer Farbgebung ohne jegliche Bindung von Kalkwasser. Bei der Herstellung von Gips wird durch das Brennen von Gipsstein der so genannte Anhydritgips hergestellt.

Anhydritestrich

Findet häufigen Einsatz aufgrund seiner frühen Begeh- und Belastbarkeit, seiner ökologischen Unbedenklichkeit und seiner leichten Verarbeitung. Gute Eignung als Heizestrich, da er optimale Wärmeleit- und Wärmespeicherfähigkeit besitzt und nicht brennbar und spannungsarm ist. Nicht geeignet ist der Estrich für den Außenbereich, da er stark feuchtigkeitsempfindlich ist. Demnach kann er nicht in Nassräumen als Nutz-Estrich ohne Belag oder als Verbundestrich bei Dampfdiffusion aus dem Untergrund verwendet werden.

Anmachwasser

Als Anmachwasser bezeichnet man das Wasser, welches bei der Mischung und Aufbereitung von beispielsweise Beton, Mörtel oder Gips zugegeben werden muss, um ihn verarbeitbar zu machen und den Abbindeprozess in Gang zu bringen.

Anziehen

Der merkliche Beginn des Trocknungsvorganges eines Stoffes wird als Anziehen bezeichnet. Das Anziehen wird durch das Verdunsten von Wasser bzw. Lösemitteln oder den Beginn einer chemischen Vernetzung oder oxidativen Trocknung.

Arbeiten

Durch die Aufnahme von Feuchtigkeit oder Trocknung hervor gerufene Spannungsvorgänge im Holz (siehe auch: Schwinden).

Arbeitsschutz

Um Unfällen von Personen auf Baustellen präventiv entgegenzuwirken, sind geeignete Einrichtungen (Gerüste etc.) anzubringen und sicherheitsgemäß zu nutzen. Die Gewerbeaufsichtsämter überwachen die Einhaltung des Arbeitsschutzes (Unfallverhütungs- und Arbeitsschutzvorschriften, welche allgemein verbindlich sind).

Arbeitsfugen

Entstehen als gewollte Trennungen aus Beton, Stahlbeton oder Spannbeton, wenn frischer Beton an eine teils erhärtete Betonlage betoniert wird. Bei ständig feuchten Arbeitsfugen (im Bereich von Grundwasser, Hangwasser oder Oberflächenwasser) ist eine wasserundurchlässige Abdichtung der Fuge erforderlich.

Armierungsgewebe

Gewebe aus Kunststoff und Glasfaser, welches zur Rissüberbrückung oder in Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) eingesetzt wird. Für WDV-Systeme verarbeitet man Glasfasergittergewebe, welche durch eine Beschichtung alkaliresistent, schiebe- und wasserquellfest sind. Diese Gewebe werden in den Armierungsspachtel oberhalb des Dämmstoffes eingebettet. Im System auftretende Spannungen werden hierdurch aufgenommen. Für jedes Projekt werden die passenden Materialien in bezug auf Maschenweite, Reißfestigkeit und Flächengewicht den Systemen entsprechend eingesetzt und somit an die jeweiligen Anforderungen angepasst. Für gerissene oder rissgefährdete Fassaden dagegen, werden Kunststoffgewebe oder Vliese vollflächig bzw. streifenweise als „Rissbrücken“ montiert und in die dafür geeigneten Elastiksysteme eingebettet. Der Armierungsputz bedeckt das Gewebe vollständig und wird anschließend selbst von einer Deckschicht überzogen.

Aufbrennen

Bei stark oder unterschiedlich saugenden Untergründen entnimmt der Trägerbaustoff (beispielsweise Mischmauerwerk oder Porenbeton) dem noch feuchten Putz in einer wesentlich höheren Geschwindigkeit freies Wasser, als dieser in der Lage ist, das ungebundene Wasser zu binden. Hierdurch wird in Randzone des Putzes, in Richtung des Trägerbaustoffes, eine „wasserarme“ Zone geschaffen, die das nicht ausreichende Aushärten des Putzes weiter verschlechtert. Anstatt zu haften, löst sich der Putz von der Wand. Ebenfalls Farbe kann aufbrennen, wenn ihr zu schnell Feuchtigkeit entzogen wird. Um dieses Aufbrennen zu Verhindern, sollte der Untergrund mit einer Grundierung (Aufbrennsperre) vorbehandelt werden.

Aufbrennsperre

Eine das Aufbrennen verhindernde, streich- und spritzfähige Spezialgrundierung für besonders saugfähige Untergründe, wie z. B. Porenbeton.

Aufheizprotokoll

Ist das vom Heizungsbauer bei Inbetriebnahme einer Warmwasser­fußbodenheizung zu erstellende Protokoll. Es beinhaltet folgende Angaben:

  1. - Aufheizdaten mit jeweiligen Vorlauftemperaturen 
    - Maximal erreichte Vorlauftemperatur 
    - Außentemperatur und Betriebszustand bei Übergabe

Aufschüsseln

Aus der Holztechnik stammender Fachbegriff. Der Baustoff Holz enthält weitergehende Feuchtigkeit, welche in geringem Maße erhalten bleiben muss, da sich das Holz ansonsten durch Trocknung an den Schmalseiten aufschüsselt; d.h. es biegt sich schüsselförmig nach oben. Daher sollten verpackte Spanplatten nach dem Öffnen zügig verarbeitet werden.

Ausbreitmaß

Da Beton unterschiedliche Konsistenzen haben kann, gibt das Ausbreitmaß Auskunft über die Verarbeitbarkeit des Betons.

Ausgleichsfeuchte

Durch die Fähigkeit Feuchtigkeit aufzunehmen und abzugeben, verändert Holz sein Volumen. Das sogenannte Schwinden und Quellen. Dies geschieht bei Temperaturschwankungen oder Änderungen der Luftfeuchtigkeit. Die dem jeweiligen Klima entsprechende Holzfeuchte ist die Ausgleichsfeuchte des Holzes. Je nach Nutzung und Bauwerksart stellt sich folgende Gebrauchs- bzw. Ausgleichsfeuchte ein: Bauwerkskategorie Ausgleichsfeuchte geschlossene Bauten mit Heizung ca. 9 % geschlossene Bauten ohne Heizung ca. 12 % offene und teilweise offene Bauten ca. 15 %

Ausgleichsschüttung

Eine Ausgleichsdämmung bzw. Schüttdämmung ist erforderlich, wenn unebene Geschossdecken, speziell bei ältern Holzdecken, ausgeglichen werden müssen. Ausgleichschüttungen gibt es in verschiedensten Varianten (Blähbeton, Blähglas-Granulat, Perlite, Korkgranulat oder Zelluloseflocken). Auf diese Schüttung wird in der Regel ein Trockenestrich aufgebracht. Ausgleichsschüttungen werden im Regelfall mit einer Überhöhung eingebracht und anschließend verdichtet.

Ausschalen

Um ein Bauteil aus Beton herstellen zu können, benötigt es eine Schalung. Sobald der Beton ausreichend erhärtet ist, kann die Schalung entfernt werden = Ausschalen. Um die Sicherheit nicht zu gefährden darf kein Bauteil ausgeschalt werden, bevor der Beton nicht ausreichend erhärtet ist. Gegebenenfalls müssen Hilfsstützen stehen bleiben und möglichst spät entfernt werden.

Ausschreibung

Bevor Bauaufträge erteilt werden, erfolgt eine Ausschreibung. Bei durch öffentlich Hand vergebenen Aufträgen ist dies sogar Pflicht. Durch eine Ausschreibung soll der günstigste Anbieter gefunden werden.

Aussendämmung

Die außen an der Fassade angebrachte Dämmung wird als Außendämmung bezeichnet. Dazu geeignet sind fast alle Fassadendämmplatten oder -matten aus Mineralwolle, Polystyrol, PUR, Holzfaser etc.. Es sollten komplette WDV-Systeme verwendet werden. Da die Dämmstoffe auf die Fassade angebracht werden, ist es nötig eine wetter- und windabweisende Schicht aus Putz aufzutragen. Der wesentliche Vorteil der Außendämmung gegenüber der Innendämmung besteht darin, dass das komplette Mauerwerk von der Dämmung ummantelt wird und somit kaum Tauwasser entstehen kann, da der Taupunkt weit nach außen verlagert wird. Außerdem können Wärmebrücken wie Fensterbänke in die Dämmung integriert werden.

Aussenputz

Außenputze werden auf die Fassade aufgebracht und sollen die Außenwände vor Witterungsschäden schützen. Insbesondere das Eindringen von Nässe soll verhindert werden. Der Putz muss dabei so stabil sein, dass er nicht selber der Witterung zum Opfer fällt. Als Außenputz kommen sowohl mineralische Putze als auch Kunstharzputze infrage.

B

Bauantrag

Der Bauantrag ist der Antrag des Bauherrn auf eine Baugenehmigung für ein Bauvorhaben. Einzelheiten werden durch die Bauordnung des jeweiligen Bundeslandes geregelt. Wichtig ist, dass alle erforderlichen Unterlagen beiliegen, um die Bearbeitung des Antrags nicht zu verzögern. Bauanträge dürfen nur von Architekten und Bauingenieuren mit Vorlageberechtigung gestellt werden.

Bauanzeige

Solange die Baubehörde nicht innerhalb einer festgelegten Frist widerspricht, reicht im Freistellungsverfahren eine Bauanzeige des Bauherrn zur Baugenehmigung. Somit entfällt der aufwändige Bauantrag.

Bauregelliste

Das Deutsche Institut für Bautechnik (Berlin) publiziert im Einvernehmen mit den obersten Bauaufsichtsbehörden der Länder für die Bauprodukte und Bauarten in der Regelliste die technischen Regeln bekannt, welche zur Erfüllung der in den Landesbauordnungen und in den aufgrund der Landesbauordnungen erlassenen Gesetzen und Verordnungen an bauliche Anlagen gestellte Anforderungen zu beachten sind. Die Bauregelliste hat unterschiedliche Teile mit verschiedenen Regelungsbereichen: Die Bauregelliste wir ständig erweitert. Bauregelliste A (Teile 1,2 und 3) Die Bauregelliste gilt lediglich für Produkte und Bauarten im Sinne Begriffsdefinition der Landesbauordnungen. Die für die Bemessung und Ausführung der baulichen Anlagen zu beachtenden technischen Regeln, die als Technische Baubestimmung öffentlich bekannt gemacht werden, bleiben hiervon unangetastet. Bauregelliste A Teil 1 enthält geregelte Bauprodukte Bauregelliste A Teil 2 enthält nicht geregelte Bauprodukte Bauregelliste A Teil 3 enthält nicht geregelte Bauarten Bauregelliste B (Teile 1 und 2) In der Bauregelliste B werden Bauprodukte aufgenommen, welche nach Kriterien der Mitgliedstaaten der Europäischen Union (inklusive deutscher Vorschriften) sowie der Vertragstaaten des Abkommens über den europäischen Wirtschaftsraum in den Verkehr gebracht und gehandelt werden dürfen und die CE-Kennzeichnung tragen. Bauregelliste B Teil 1 Hier sind Produkte aufgelistet, die die harmonisierten Vorgaben der europäischen Bauproduktrichtlinie erfüllen. Bauregelliste B Teil 2 Hier sind Produkte aufgelistet, die außerhalb des Regelbereichs der Bauproduktrichtlinien liegen und in anderen Richtlinien mitbestimmt sind. Bauregelliste C Die Bauregelliste C enthält Produkte, für die es weder Technische Bestimmungen noch allgemein anerkannte Regeln der Technik gibt und die für die Erfüllung bauordnungsrechtlicher Anforderungen nur eine untergeordnete Bedeutung haben.

Baustellenbeton

Baustellenbeton ist ein erst am Einsatzort gemischter Beton.

Bauwerkabdichtung

Bauwerkabdichtung sind wasserdichte Abschlüsse von Gebäudeteilen zum Schutz des Bauwerks vor Feuchtigkeit. Man differenziert zwischen Maßnahmen gegen Bodenfeuchtigkeit, nicht drückendes Wasser, von außen drückendes Wasser und von innen drückendes Wasser. Zur Abdichtung werden verschiedene Folien (PE-Folie, PVC- Folie, Aluminium-Folie) verwandt. Des Weiteren findet reines Bitumen, Bitumenbahnen, Bitumendickbeschichtung, Dichtschlämmen oder Unterspannbahnen hierbei Verwendung.

Bauwerksinjektion

Trockenlegungsmethode bei feuchtem Mauerwerk oder Betonteilen mit Rissen. Die Abdichtung erfolgt mittels Injektionen. Es wird zwischen Hoch- und Niederdruckinjektionen differenziert.

Beton

Beton wird aus einen Gemisch aus Zement, Wasser und Zuschlag hergestellt. Diesem Gemisch können Zusatzmittel beigemischt werden, welche die Verarbeitbarkeit oder Konsistenz positiv beeinflussen können. Beton ist kein rein moderner Baustoff, da er bereits im alten Rom verwendet wurde. Wegen seiner hohen Druckfestigkeit kann er für Bauteile, die von Druck beansprucht werden, hervorragend eingesetzt werden, wohingegen er für Bauteile die eine hohe Zugfestigkeit verlangen nicht geeignet ist. Erst durch die Verbindung mit Stahl (Armierungen/Bewährung) wird Beton zu einem universell einsetzbaren Baustoff.

Beton- und Mörtelzusatzmittel

Sie beeinflussen die Eigenschaften des Frisch- und Festbetons. Meist sind diese Zusätze pulverförmige oder flüssige Stoffe, die Auswirkung auf den Erstarrungsbeginn oder die Verarbeitbarkeit des Betons haben. Übliche Zusatzstoffe sind: Betonverflüssiger, Dichtungsmittel, Luftporenbildner, Erstarrungsverzögerer und -beschleuniger, Einpresshilfen oder Stabilisatoren.

Betonfestigkeitsklassen

Je nach Anforderungen im Bauteil, ist der Beton in Festigkeitsklassen eingeteilt. Differenziert wird zwischen Deutscher- und Europäischer Industrienorm (B5-B55 bzw. C 12/15 – C 50/60).

Betonkorossion

Durch chemische bzw. biochemische Reaktionen mit der Umwelt von der Oberfläche ausgehende Zerstörung des Betons. Ein dichter und undurchlässiger Beton ist vor Korrosion besser geschützt als ein poröser. Deshalb muss der Auswahl der Betonzusammensetzung und der Zuschlagsstoffe große Beachtung geschenkt werden.

Betonsanierung

Betonschäden müssen beseitigt werden. Für die Instandsetzung gibt es verschiedene Möglichkeiten für die verschiedensten Schäden. Bei Rissen und Hohlräumen kommen Reaktionsharze, Zementleime oder Zementsuspensionen zum Einsatz. Durchlässige Bauteile werden somit abgedichtet und das Eindringen korrosionsfördernder Stoffe wird verhindert. Örtlich begrenzte Fehlstellen werden mit reaktionsharz- oder zementgebundenen Mörteln bzw. Betonen gefüllt. Die ursprüngliche Bauteiloberfläche wird wieder hergestellt. Diese Maßnahme kann eingeleitet werden, solange der Schaden nicht durch Korrosion aufgetreten ist. Beton und Mörtel können zur Betoninstandsetzung auch flächig aufgetragen werden. Ziel ist eine Vergrößerung der Betondeckung und ein Verstärken des Betonquerschnitts. Aufgetragen wird als Ortbeton, im Spritzverfahren oder in Schalung.

Betonzusatzmittel

Durch Betonzusatzmittel lassen sich die Eigenschaften des Betons beeinflussen. Zusatzmittel können flüssig oder pulverförmig sein. Veränderbar sind beispielsweise die Auswirkung auf Verarbeitbarkeit, sowie der Erstarrungsbeginn. Gängige Betonzusatzmittel sind: Betonverflüssiger, Erstarrungsverzögerer, Erstarrungsbeschleuniger.

Betonzusatzstoffe

Betonzusatzstoffe sind mineralische und organische Stoffe, die die Betoneigenschaften beeinflussen. Sie müssen als Volumenbestandteile berücksichtigt werden. Betonzusatzstoffe sind z. B.: Gesteinsmehle, Flugasche, Kunstharzzusätze oder Farbmittel zum Färben des Betons.

Betonzuschlag

Durch einen Mix aus Zuschlägen, Bindemitteln und Zugabewasser entstehen Mörtel und Beton. Zuschlag wird unterschieden nach natürlichen (Sand, Kies, Naturbims, Splitt, Schotter) und künstlichen (Hochofenschlacke, Hüttensand, Hüttenbims, Sinterbims, Ziegelsplitt) Zuschlägen.

Bettung

Gehwegplatten, Pflastersteine und Ziegelpflaster werden in eine Schicht aus Sand oder feinem Kies eingebettet. Die Bettungsschicht wird vor dem Pflastern entsprechend dem gewünschten Gefälle über Lehrlatten abgezogen. Die „Einbettung“ des Pflasters erfolgt, indem diese etwa 1 cm über der Sollhöhe liegt. Mit einer Rüttelplatte werden dann die Steine in die Sand- oder Splittschicht „eingerüttelt“.

Bewegungsfugen

Bewegungsfugen sind in bestimmten Abschnitten des Bauteils eingeplante Bauteilunterbrechungen. Sie erlauben das leichte gegenseitige Verschieben von benachbarten Bauteilen. Dehnungen durch Hitze und Verkürzung durch Kälte werden so aufgenommen.

Biozide

Biozide sind Chemikalien und Mikroorganismen zur Bekämpfung von Schädlingen (z. B. Bakterien, Pilze, Algen, usw.).

Bitumen

Bitumen werden in einem Destillationsverfahren aus schwerem, zähflüssigem, asphaltbasischen Rohöl gewonnen. Es wird auf vielfältige Weise im Bauwesen eingesetzt. Mit Mineralstoffen versetzt wird er als Asphalt auf Fahrbahnen verwendet. Aufgrund seiner wasserabweisenden und korrosionsbeständigen Eigenschaften ist er für Dachbahnen und Schutzanstriche hervorragend geeignet.

Bitumendickbeschichtung

Bitumen eignen sich aufgrund ihrer dichten, wasserabweisenden und chemieresistenten Eigenschaften besonders für den Bautenschutz. Sie werden in mehreren Schichten an im Erdreich liegenden Kelleraußenwänden zum Schutz vor Feuchtigkeit aufeinander aufgebracht.

Blower-Door-Test

Dies ist ein Luftdichtigkeitstest für Wohngebäude und hat durch die EnEV besondere Bedeutung erlangt, weil nur durch diesen Test Luftdichtigkeit nachgewiesen werden kann. Während des Tests wird bei geschlossenen Fenstern und Außentüren mit Hilfe eines Ventilators ein Unterdruck (50 Pascal) erzeugt. Durch eine Messung des vom Gebläse geförderten Volumenstroms bei unterschiedlichen Druckdifferenzen zwischen innen und außen wird die Luftwechselzahl n50 ermittelt. Die Bestimmung der Luftdichtheit von Gebäuden erfolgt nach ISO 9972.

Bodenniveliermasse

Nivellierspachtel ist eine mörtelartige, fließfähige Spachtelmasse, welche zum Ausgleich von Unebenheiten an Böden aufgebracht wird und sich dort selbst gleichmäßig verteilt. Das ist wichtig, um eine ebene Oberfläche und dadurch eine größtmögliche Kontaktfläche zum nachfolgenden Aufbau zu erhalten.

Brandschutzmörtel

Mörtel für Wand- Deckendurchführungen zur Verbesserung der Feuerwiderstandsdauer von Kabeln, Rohren und Kabeltragsystemen, welche durch ein so genanntes „Kombischott“ gelegt werden. Brandschutzmörtel haftet auf Beton, Stahl und Mauerwerk. Er schwindet weder beim Abbinden, noch unter Feuereinwirkung, ist gegen Feuer und Rauchgase, temperaturabbauend, raumabschließend, spritzwasserfest und widersteht Löschwasser.

Brandwand

Ein das Ausbreiten von Bränden verhinderndes Element des Brandschutzes. Sie soll einem Brand für z. B. 90 Minuten widerstehen können. Sie wird meistens über das Dach geführt, um einen Brandüberschlag oberhalb der Dachhaut zu verhindern. Brandwände werden erforderlich, sobald ein Bauwerk so nah an eine Grundstücksgrenze gebaut wird, dass ein Brandschlag von oder zum Nachbargrundstück möglich ist. Bei Gebäuden ab einer Länge von 40 Metern werden Brandwände ebenfalls gesetzlich gefordert.

Buntsteinputz

Buntsteinputz ist eine dekorative Variante eines Kunstharzputzes mit unterschiedlichen Korngrößen. Er gehört zu den Dünnschichtdeckputzen. Durch naturfarbene Marmorkörnung, eingefärbte Quarzkörner oder kleingemahlenen Kies unterschiedlicher Färbung entsteht ein Multicolor Effekt. Dieser Effekt kann durch die Zugabe von Glimmer noch gesteigert werden. Buntsteinputze sind unempfindlich und abwaschbar. Andere Bezeichnungen für Buntsteinputze sind Mosaikputze oder Natursteinputze.

C

CM-Gerät

Gerät zur Bestimmung des Wassergehalts kleiner Zuschlag-, Festbeton- und Estrichproben im Labor oder auf Baustellen mit Hilfe des Kalzium-Karbid-Verfahrens.

CM-Prüfung

Die Kalzium-Karbid-Methode oder CM-Prüfung dient der Bestimmung der Feuchtigkeit mineralischer Baustoffe. (z.B.: Die Durchfeuchtung von verputzten Wänden oder die Verlegereife eines Estrichs). Es wird eine Probe von ca. 10-50 g entnommen, in einem Mörser zerkleinert und grobe Teile (Kies, Split) entfernt. Nach genauem Abwiegen der Probe, wird diese mit vier Stahlkugeln und einer Ampulle Kalziumkarbid in einer Druckflasche aus Stahl gegeben. Die Flasche wird mit einem Manometerkopf luftdicht verschlossen und kräftig geschüttelt. Eine chemische Reaktion bewirkt, dass in der Flasche Druck entsteht, welchen man am Manometer ablesen kann. Aus der Probenmenge und diesem Druck ergibt sich der Wassergehalt in Prozent, den man aus Tabellen ablesen kann. Diese Methode kann aufgrund ihrer Simplizität direkt vor Ort vorgenommen werden und bedarf keines Labors wie beispielsweise die Darrprobe.

Carbonatisierung

Dies ist ein Anstrich, der Kohlendioxid schlecht durchlässt. Die diffusionsäquivalente Luftbeschichtdecke des Anstrichs muss mindestens 50 m betragen. Durch sie wird verhindert, dass Kohlendioxid in das Porengefüge des Betons schnell eindringen kann. Dieser Anstrich wirkt zwar carbonatisierungsbremsend, jedoch nicht vollkommen carbonatisierungsverhindernd.

Carbonatisierungsbremse

Dies ist ein Anstrich, der Kohlendioxid schlecht durchlässt. Die diffusionsäquivalente Luftbeschichtdecke des Anstrichs muss mindestens 50 m betragen. Durch sie wird verhindert, dass Kohlendioxid in das Porengefüge des Betons schnell eindringen kann. Dieser Anstrich wirkt zwar carbonatisierungsbremsend, jedoch nicht vollkommen carbonatisierungsverhindernd.

D

Dachabdichtung

Dachabdichtungen sind der wasserdichte, obere Abschluss von Bauten auf flachen und geneigten Dachkonstruktionen. Flachdächer müssen gegen stehendes Wasser abgedichtet werden (bis zu einer Neigung von 3°). Dazu verwendet man Bitumen- oder Kunststoffdachbahnen. Bei geneigten Dächern muss die Dachdeckung lediglich wasserabweisend sein.

Dampfbremse

Die Dampfbremse beschreibt im Baubereich eine Folie oder Pappe, die das Diffundieren von Wasserdampf in die Wärmedämmung eines Gebäudes einschränkt. Im Gegensatz zur Dampfsperre lässt die Dampfbremse eine geringe Diffusion zu. Dampfsperren oder Dampfbremsen werden in der Regel raumseitig, das heißt auf der beheizten Seite der Wärmedämmschicht angeordnet.

Dampfsperre

Folie aus Aluminium oder Kunststoff. Sie verhindern das Eindringen von Wasserdampf in Materialien, die für Feuchtigkeit anfällig sind bzw. deren Funktion bei Durchfeuchtung vermindert wird. Die Dampfsperre wird bei der Innendämmung von Außenwänden oder Dächern auf der dem Raum zugewandten Seite eingesetzt. So kann sie das Eindringen des im Inneren entstehenden Wasserdampfs in die Dämmung unterbinden.

Dehnung

Durch Normalspannung (Zug, Druck) bewirkte Längenänderung einer Probe oder eines Bauteils, in bezug auf die Außenlänge (reine Verhältniszahl). Zugspannungen rufen eine Längenzunahme und somit eine positive Dehnung (Längsdehnung), Druckspannungen eine Verkürzung und damit eine negative Dehnung (Stauchung) hervor. Bei Belastung unterhalb der Fließgrenze tritt eine elastische, d.h. reversible Dehnung ein (das Material nimmt nach Entlastung wieder seine ursprüngliche Form an), während oberhalb der Fließgrenze die Dehnung nur teilweise oder gar nicht reversibel ist (dauerhafte Deformation; plastische Dehnung). Mit der Dehnung ist stets eine Querschnittsänderung inbegriffen.

Dehnungsfuge

Bei großflächigen Bauteilen können sich Dimensionsänderungen durch den Einfluss von Temperaturschwankungen so auswirken, das es zu Rissbildungen kommen kann. Dagegen helfen Dehnungsfugen. Sie trennen große Flächen in kleinere Bereiche, innerhalb derer die auftretenden Druck- und Zugspannungen von der Eigenfestigkeit des Material kompensiert werden. Sie werden dauerelastisch oder dauerplastisch verfugt. Vorhandene Dehnungsfugen müssen bei Renovierungsarbeiten erhalten bleiben. Bei bereits vorhandenen Rissen, helfen zusätzliche Dehnungsfugen. Man findet Dehnungsfugen z. B.: bei größeren Estrichflächen, gefliesten Flächen, Parkett oder anderen Bodenbelägen.

Dichtschlämme

Dichtschlämme oder Dichtungsschlämme ist eine Mixtur aus Quarzsand, Zement und chemischen Zusätzen zur Abdichtung von Bauwerken im Innen- und Außenbereich, wie beispielsweise Kelleraußenwände und Fundamente. Sie eignet sich ebenfalls zur Verwendung im Verbund mit keramischen Belägen im Innen- und Außenbereich, sowie für Wand- und Bodenflächen im Feucht- und Nassbereich. Zur Verarbeitung von Dichtschlämme muss der Untergrund sauber, fest, mattfeucht und frei von losen Teilen sein. Wasserabweisende Rückstände (Fette, Schalöle oder Farben) müssen entfernt und der Untergrund ebenfalls vorgenässt werden. Dichtschlämme wird wie Farbe dünn aufgetragen.

Dickbettverfahren

Dies ist ein Verfahren zum Verlegen von Fliesen. Hierbei werden die Fliesen in ein ca. 1,5 cm dickes Mörtelbett verlegt. Vorteile gegenüber dem Dünnbettverfahren liegen hier in der Widerstandsfähigkeit gegen mechanische Einwirkungen und in der Fähigkeit sich an relativ unregelmäßige Untergründe anzupassen. Die Nachteile dieses Verfahrens liegen in der Stärke und im Gewicht des Mörtelbettes, im höheren Zeitaufwand für einige Arbeitsgänge bei der Verlegung und in der geringeren Widerstandsfähigkeit gegenüber aggressiven chemischen Substanzen.

Diffusionswiderstand

Der Diffusionswiderstand ist der Widerstand, den der Baustoff dem Wasserdampf entgegensetzt, durch ihn hindurchzugehen. Er wird durch den Diffusionswiderstandswert angegeben. Es ist ein Vorgang, der sich auf Molekülebene abspielt. Bei der Wasserdampfdiffusion durch die Außenwand eines Hauses wandert der Wasserdampf nach außen, weil im innern des Hauses der Dampfdruck durch heizen höher ist als außen.

Dispersionsfarbe

Als Dispersionsfarben oder -anstriche bezeichnet man zähflüssige Anstriche die aus einer chemischen Dispersion (meistens einer Emulsion), aus Binde- und Lösungsmitteln, Farbmitteln (meistens Pigmenten) und Zusatzstoffen bestehen. In diesem allgemeinen Sinn handelt es sich bei der Mehrzahl der flüssigen Anstriche (Lacke, Farben, usw.) um Dispersionen.

Dispersionskleber

Dies ist ein Kleber, der für Fliesen oder schwere Metalltapeten geeignet ist. Er kann nahezu auf allen Untergründen verarbeitet werden, auch wenn deren Aushärtung noch nicht vollständig abgeschlossen ist. Für die Fliesenverlegung am Boden wird Dispersionskleber nicht empfohlen, da die Wartezeiten für die vollständige Durchtrocknung sehr lang sind.

Dispersionssilikatfarbe

Im Gegensatz zur Reinsilikatfarbe wird bei der Dispersionssilikatfarbe zusätzlich Kunstharzdispersion als Bindemittel eingesetzt, um die Verarbeitung zu erleichtern. Dispersionssilikatfarbe bildet keinen Film auf dem Untergrund, sondern verbindet sich mit ihm. Gegen sauren Regen und Industrieabgase sind sie weniger empfindlich als Kalkfarben oder Zementfarben. Dispersionssilikatfarbe wird nicht nur als Fassaden-, sondern vor allem auch als Innenfarbe verwendet.

Drei-Liter-Haus

Das Drei-Liter-Haus braucht pro m2 im Jahr nicht mehr als 30 kW/h Heizenergie. Das entspricht einem Verbrauch von ca. 3 Litern Öl bzw. 3 m³ Erdgas. Es schneidet dadurch, bezüglich des Energieverbrauchs, im Vergleich zum Passivhaus schlechter, im Vergleich mit dem Niedrigenergiehaus besser ab. Bei einem solchen Gebäude ist noch eine Heizanlage notwendig, die aus einer konventionellen Heizung bzw. einer Wärmepumpe besteht. Ein Drei-Liter-Haus kann nur durch eine zusätzliche Wärmedämmung von außen ausreichend gedämmt werden. Ebenso wie bei nach EnEV-Standard gedämmten Häusern, kommt der luftdichten Gebäudehülle eine herausragende Rolle zu, da sie Bauschäden und/oder Pilzbefall vermeiden kann. Eine fachlich perfekt ausgeführte Planung und konsequente Überwachung ist hierbei unerlässlich, da Folgeschäden finanziell schwer ins Gewicht fallen.

Drempel

Bei der Errichtung eines Daches, müssen die Sparren aufliegen können. Dies ist entweder direkt auf der Decke oder dem Kniestock (Drempel) möglich. Dabei werden die Längsseiten des Hauses (auch Traufseite genannt) über die Decke hinaus hochgemauert bzw. betoniert. Darauf wird dann die Dachkonstruktion verankert. Der Kniestock ist meist 40 bis 80 cm hoch und schafft so mehr Wohnraum unter dem Dach. Je höher der Kniestock, desto mehr Fläche steht zur Verfügung. Ohne den Kniestock trifft die Dachschräge direkt auf die Obergeschossdecke, was eine mögliche Wohnfläche im Dachgeschoss verkleinert. Die jeweilige Höhe des Drempels ist meist im Bebauungsplan festegelegt.

Druckfestigkeit

Im Allgemeinen wird die gemessene Festigkeit eines Betons unter kurzfristiger, einachsiger Druckbelastung als Druckfestigkeit bezeichnet. Verschiedene Faktoren wie Festigkeit des Zementsteins, Zusammensetzung und Verdichtung des Betons oder Alter und Lagerfähigkeit beeinflussen die Druckfestigkeit.

Drähnung

Dies ist eine Maßnahme, unerwünschtes Wasser von Gebäuden und Erdoberflächen fernzuhalten. Auf wasserundurchlässigen Untergründen können nur dann Sport- und Spielplätze angelegt werden, wenn eine Drainage angelegt wurde. Hierzu werden Sicker- und Filterschichten verbaut, aus denen das freie Wasser in perforierte Flexrohre aus PVC bzw. Ton, Drähnrohre fließt, um dann über die Kanalisation abgeleitet zu werden. Bauteile, in die Schichten-, Sicker-, oder Hangwasser eindringen kann (z. B.: Keller) sollten durch den Einsatz von Dränmatten oder Dränrohren geschützt werden.

Dränmatte

Die aus Kunststoff hergestellten Matten (10-50 mm) bestehen aus PE-Noppenbahnen, Geotextilien, Schaumstoffflocken oder Fadengeflechtmatten. Für eine einfache Verlegung sorgt das geringe Gewicht der Matten. Die Grundlagen der Matten sind Polyester, Polyamid Polypropylen.

Dränschicht

Eine Dränschicht ist notwendig, um anfallendes Sinkwasser so schnell wie möglich an einem unter der Erde liegenden Teil eines Gebäudes vorbeizuleiten. Diese Schicht besteht aus einer Sicker- und Filterschicht. Dränschichten können als Stufenfilter und Mischfilter sowie mit Dränelementen wie Dränplatten, Dränmatten oder Dränsteinen hergestellt werden.

Dämmputz

Er dient der Verbesserung der Wärmedämmung bei Außenputzen. Dazu wird ein Leichtzuschlag (z. B.: Schaumstoffperlen, Blähton oder Perlite) eingesetzt. Manchen Dämmputzen werden auch Zellulosefasern oder Sumpfkalk zugesetzt. Dämmputze müssen doppelt so dick aufgetragen werden wie herkömmliche Putze, da sie etwa die Hälfte des Wärmedurchlasswiderstands aufweisen. Allgemein werden Dämmputze jedoch meist nur bis zu einer Dicke von wenigen cm aufgetragen. Dämmputze eignen sich besonders gut für Bauten, deren Erscheinungsbild optisch nicht verändert werden darf (Denkmalschutz).

Dübel

Man unterscheidet zwischen Verbindungsmitteln für Vollholz, Holzwerkstoffe sowie Dübeln zum Anbringen von Schrauben in Wänden. Die zuerst genannten bestehen meist aus Holz, Metall oder Kunststoff. Die Anderen aus Kunststoff oder Metall. Die Form des Dübels richtet sich nach dessen Anwendungsbereich. Gebräuchliche Dübelarten sind: Rahmendübel, Spreizdübel, Allzweckdübel, Rahmendübel, Dämmstoffdübel oder Hohlraumdübel. Holzverbindungen werden mit Flach- und Runddübeln hergestellt.

Dünnbettmörtel

besteht aus Zement, Wasser und Feinsand mit einem Größkorn von einem Millimeter. Des Weiteren enthält er chemische Zusätze, welche ihn plastischer machen und ein zu starkes Aufsaugen von Wasser aus dem Mörtel durch die Mauersteine verhindern. Dünnbettmörtel den Zementmörteln zugerechnet und finde Verwendung beim Mauern von Plansteinen.